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SPD Villmar

Unterstützung für Helferkreis Villmar

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SPD unterstützt Projektantrag des Villmarer Helferkreises

Integrationsbemühungen gehen uns alle an / Ehrenamtliche Arbeit des HKV gehört gefördert statt abgewertet

Der Villmarer Gemeindevorstand lehnte einen Antrag des Helferkreises Villmar (HKV) auf  Projektförderung in Höhe von jährlich 3000 Euro ab. Weilburger Tageblatt (am 29.3.2019, auf Seite 17) und Nassauische Neue Presse am 29.3., S. 14) haben darüber berichtet. Darin verweisen   Bürgermeister Rubröder bzw. Amtsleiter Laux auf die Bürgerhäuser der Gemeinde und vergessen zu sagen, warum diese als völlig ungeeignet längst nicht mehr im Gespräch sind. Auch den Kleidersalon Aumenau würde es – realistisch betrachtet – bis heute noch nicht geben.

Monatlich 150,- Euro für die Nutzung des Vereinsheims der Leichathletikfreunde "Auf der Struth" und 100 Euro für die Miete des Kleidersalons Aumenau, zwei Orte der erfolgreichen Integrationsarbeit. Der HKV unterstützt damit sozial und finanziell benachteiligte Menschen auf verschiedene Weisen und mit diversen Projekten, z.B.:

  • Kleidersalon für Jedermann*frau (Aumenau) - in dem sich auch Flüchtlingsfrauen dienstags und donnerstags bei Evi Seufert engagieren und damit auch ihre Sprachkenntnisse erweitern und verbessern,
  • Begegnungs-Café, eingeladen sind dienstags ab 15.00 Uhr alle Bürger,
  • Hausaufgabenhilfe für Schüler aus der Schule direkt nebenan,
  • Azubi-Förderung, damit Yama z.B. gut in der Berufsschule mitkommt,
  • Hilfestellung bei Amtsangelegenheiten / Antragstellungen,
  • Unterstützung bei der Arbeits- und Wohnungssuche,
  • Erweiterung der Deutschkenntnisse, auch Deutsch für Frauen und demnächst ein Gesprächskreis "Frauen für Frauen" mit z.B. "Pro Familia",
  • Begegnungsfeste, in Kooperation mit den LfV,
  • Veranstaltungen und Ferienaktionen für benachteiligte Kinder,
  • Info-Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, z. B. der Caritas über das Leben in Deutschland, Rechtsfragen, auch politische Bildung,
  • Projekt gegen Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt,
  • Sport mit Flüchtlingen, in Zusammenarbeit mit den LfV u.v.m.

Der Helferkreisvorstand um die 1. Vorsitzende Angelika Guidry zeigt sich fassungslos über die Mehrheitsentscheidung des Gemeindevorstandes, weiß nicht, wie es weitergehen soll. Monika Müller, 2. Vorsitzende des HKV, war regelrecht "geschockt!" Damit hatte keiner gerechnet. "Ich habe kein Verständnis dafür, dass soziale Arbeit für die Gemeinde an solchen Beträgen scheitern soll", sagte HKV-Vorsitzende Angelika Guidry.

Pressesprecher Jürgen Weil verweist auf das "Wir-Gefühl", das z. B. die Stadt Weilburg mit Betreibern des "Cafés International" in der Weilburger Schwanengasse mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Helfern zeige. Bürgermeister Hanisch habe anlässlich des dritten Geburtstages das Café am letzten Mittwoch stolz einen Beweis für ein "buntes" Weilburg genannt. Auch Pfarrer Guido Hepke habe gratuliert und es als "ein wunderbares Beispiel für das Gelingen von Integration" bezeichnet. In Villmar dagegen geschehe genau das Gegenteil. "Beschämend, dass es eine Mehrheit im Gemeindevorstand dafür gibt, die Arbeit des Helferkreises regelrecht zu erschweren und damit sogar abzuwerten", sagte Weil. Als erstes müsse wohl das jährliche Begegnungsfest abgesagt werden.

Allerdings gibt es einen Hoffnungsschimmer. Der "Antrag auf Projektförderung" des Helferkreises vom 18.3.2019 an den Gemeindevorstand wird von Axel Paul gleichlautend als Antrag der AAV-Fraktion in die Gemeindevertretersitzung am 11.4.2019 eingebracht. Paul bezeichnet die Ablehnung des Antrages als "befremdlich" und will eine Korrektur des Beschlusses des Gemeindevorstandes erwirken. Er betrachtet die beantragten 3000 Euro pro Jahr als "maßvolle Teilfinanzierung" der "wertvollen Integrationsarbeit" des Helferkreises, die auch die Kommunalverwaltung von zahlreichen Aufgaben entlaste. Die Integrationsfortschritte so zu torpedieren, sei nicht im Interesse der Bürger Villmars, gefährde gar das Wohl der Gemeinde.

Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeindeparlament, Jörg Schmidt, begrüßt die vom Helferkreis nun schon jahrelang geleistete Arbeit zur Integration ausdrücklich und betrachtet diese als sehr sinnvoll und unterstützenswert. „Neben den Menschen profitiert auch unsere Kommune maßgeblich von dieser gesamtgesellschaftlich sehr wichtigen und von allen Ebenen geforderten Arbeit. Die genannten Beträge (3000 Euro pro Jahr!), welche zur Diskussion stehen und auch bereits ein deutliches Entgegenkommen beinhalten, stehen in keinem Verhältnis zu dem sehr breiten Spektrum an Aktivitäten und dem Engagement der ehrenamtlich tätigen Personen. Dafür eignen sich die aktuell zur Disposition stehenden Räumlichkeiten sehr gut. Da die SPD-Fraktion Villmar die Vereine, Engagement und Ehrenämtler in unserer Gemeinde aktiv unterstützt, während andere damit nur Wahlkampf machen, befürworten wir den Projektantrag des Helferkreises und hoffen auf eine breite parlamentarische Zustimmung.“

Der HKV ist auf die Diskussion in der Gemeindevertretersitzung am 11. April gespannt. (jw)